1. Grundsatz: Kreativität
Das Wort Kreativität kommt von dem lateinischen „creare“ und heißt so
viel wie „neues schöpfen, erfinden, erzeugen, herstellen oder
auswählen“. Die Kreation ist die Schöpfung von etwas Neuem, die
Kreatur das neu erschaffene Leben. In diesem Sinn sind mit Kreativität
ein neues Denken, neue Ideen, neue Produkte oder auch neue
Geschäftsmodelle gemeint.
Besonders verbreitet ist der Irrtum, dass wir besonders kreativ sind,
wenn wir entspannt sind und es uns gut geht. Das Gegenteil ist der Fall.
Wir sind aufgrund unserer Entwicklungsgeschichte besonders in
Krisenzeiten genötigt gewesen, uns etwas einfallen zu lassen. Daher hat
Kreativität auch viel damit zu tun, sich dann anstrengen zu müssen,
wenn wir mit dem Rücken an der Wand stehen. Aus der Kreativität
entstehen nicht nur innovative Produkte, sondern auch innovative
Dienstleistungen, innovativer Kundennutzen, Emotionalität und neue
Formen des Service, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften,
innovative Preissysteme, Organisationsformen und Ideen, die Menschen
begeistern. Kreativität war zu allen Zeiten der eigentliche Motor des
Fortschritts. Ob wir uns die vielen Basisinnovationen der letzten zwei
Jahrhunderte ansehen oder die kurzen Innovationszyklen der letzten
zehn Jahre, immer spielte Kreativität die entscheidende Rolle.
2. Grundsatz: Kompetenz
Für richtiges Handeln benötigt man Kompetenz und diese auf mehreren
Ebenen. Wir brauchen fachliche Kompetenz, denn ohne diese werden wir
nicht die nötige Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen erzeugen
können. Qualität ist eine notwendige Grundvoraussetzung, um überhaupt
erfolgreich sein zu können.
Ohne Qualität wird jedes Unternehmen über kurz oder lang scheitern.
Leider ist Qualität für sich allein nicht mehr ausreichend, denn
ausschließlich Qualität führt nicht automatisch zum Erfolg. Unternehmen
können heute trotz guter Qualität scheitern. Zur Kompetenz gehört
deshalb weiterhin die methodische, soziale und letztlich auch ethische
Kompetenz eines Unternehmens. Kompetenz nutzt nur wenig, wenn Sie
nicht konsequent angewendet wird, womit wir beim dritten Grundsatz
wirksamer Führung wären.
3. Grundsatz: Konsequenz
Konsequenz bedeutet, die Herausforderungen anzunehmen und
Verantwortung zu übernehmen. Das Wort setzt sich aus den beiden
lateinischen Wörtern „cum“ und „sequi“ zusammen und bedeutet „mit“
„Folge“ oder als „consequi“ einfach „folgen“. Etwas zieht eine Folge,
also konkrete Maßnahmen und Handlungen nach sich.
Gute und kreative Ideen, gepaart mit hoher Kompetenz sind wertlos,
wenn sie nicht auch im Markt umgesetzt werden. Wenn wir uns z. B.
eine besondere Dienstleistung überlegen, die für unsere Kunden sehr
nützlich ist, so entsteht dieser Nutzen erst, wenn er auch beim Kunden
ankommt. Unserem Unternehmen nützt es erst dann etwas, wenn der
Kunde auch bereit ist, dafür zu bezahlen.
Nehmen wir ein konkretes Beispiel aus der Branche, aus welcher die
Krise hervorgegangen ist. Die Dienstleister auf den Finanzmärkten, ganz
gleich ob Banken oder Versicherungen, haben ihren Vertrauensvorschuss
genutzt, um immer komplexere Produkte anzubieten. Das Ziel war die
Jagd nach hohen Renditen, an der ja auch die Kunden beteiligt waren.
Aber die Kunden haben die Produkte nicht verstanden und jetzt kommt
das Entscheidende: Die Banken und auch die Versicherungen haben diese
Produkte und die damit verbundenen Risiken auch nicht mehr
verstanden. Wenn wir eine neue Leistung anbieten wollen, so hat dies
vor allem mit Kompetenz und Transparenz zu tun, aber auch mit der
Bereitschaft im Beratungsgespräch, diese zu leben. Das
Beratungsgespräch der Zukunft muss anders sein, als das der
Vergangenheit. Aus Verkäufern müssen jetzt wirkliche Berater werden,
die ihrem Namen Ehre machen und die Lust auf diese Form der Leistung
haben.
sehe auch: Führung und Führungskonzepte
Qualitative Führung
Integration von Management, System, Organisation, Prozess und Qualität
Grundsätze wirksamer Führung
koch.management 2016